Grünkohl-Haselnussbrot mit Roggen- und Dinkelvollkornmehl

file5

Mein Schwager hat mich mit einer Mischung aus Unglauben und Ekel angesehen, als ich behauptete ein Grünkohlbrot backen zu wollen. Ich habe mir die Vorstellung von Grünkohl und Haselnüssen in einem dunklen Brot aber so arg in den Kopf gesetzt, dass sein ungläubiger Blick mir nichts anhaben konnte; im Gegenteil noch: jetzt erst recht!

Als ich Ende letzter Woche einen normalen Hefeteig ansetzte, am Ende der Ruhezeit Grünkohl und Haselnüsse hinzufügte, den Teig in den Ofen schob und nach 1h ein wunderschönes, superleckeres Brot rauskam, war ich dann doch überrascht. Mich irritierte, dass mir meine Brotbacken-Trotzreaktion direkten Erfolg bescherte. Nun, auch ein blindes Huhn… yeah.

Gestern haben wir das Grünkohl-Haselnussbrot noch einmal gemacht, aus akutem Mangel an Roggenmehl, aber auf Weizenvollkornmehl zurückgreifen müssen. Mir gefiel die Variante davor besser, weswegen das Rezept gepostet wird; die Fotos hier und heute sind allerdings von der Weizenmehlvariante.

Für einen Laib (25cm Kastenform) brauchen wir:

  • 250g Dinkelvollkornmehl
  • 250g Roggenvollkornmehl
  • 1 Packung Trockenhefe
  • 2 TL Salz
  • 375ml Wasser, lauwarm
  • 100g Grünkohl (kann TK sein)
  • 100g Haselnüsse
file2
  1. Beide Mehlsorten, Hefe und Salz miteinandervermengen, dann lauwarme (nicht mehr als 37 Grad!) 375ml dazugeben und mit einem Knethaken bearbeiten. Den Teig dann abgedeckt mit einem feuchten Tuch an einem warmen Ort für 3h ruhen lassen. Zzzzzzz…
  2. TK-Grünkohl in der Zwischenzeit aus dem Froster holen und auftauen lassen.
  3. Eine saubere Oberfläche mit Mehl bestreuen und den Teigmann darauf auslegen und den Grünkohl und die Haselnüsse einarbeiten. Durchkneten.
  4. Den Teig in eine mit ein wenig Olivenöl befettete Kastenform legen und in den kalten Ofen stellen. Den Ofen dann auf 200 Grad stellen. Die Zeit des Hochheizens nutzt der Hefeteig noch einmal für einen Powernap.
  5. Ab des Ofenanstellens zählen wir eine Stunde, dann das fertige Brot aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen.
  6. NOMNOMNOM!
file3

Lieblingsbrot nach Veronika Pachala

file3-1

Das Buch „Gesund Kochen ist Liebe“ ist letzte Woche Mittwoch geliefert worden und ich bin seit dem ersten Moment des Seitendurchblätterns vollauf begeistert. Donnerstag folgte eine Weltschmerz Episode in Bezug auf Massentierhaltung und Umwelt, die ich dem wunderbaren Kochbuch der Frau Pachala zu verdanken habe -nicht, weil sie und ihre Familie sich vegan ernähren, sondern weil sie sich ausgewogen und gesund ernähren und seit Freitag ernähre ich mich wieder vegan. Ich hatte schon einmal eine solche „Phase“, wobei damals wohl das Problem des Motivs war. Jeder muss für sich selbst wissen, warum er sich wie ernährt. Was er isst oder eben auch nicht. Mir war Vegetarier zu sein die letzten drei Jahre genug, mir ging Bequemlichkeit über Veränderung, über Tierwohl (Milchkühe z.B.) und über das eigene Wohl (Auswirkungen von Laktose z.B.). Seit letzter Woche ist es genau andersherum: mir geht Veränderung, das Tierwohl und mein eigenes Wohl über die Bequemlichkeit. Viel mehr noch: ich habe auch dem Kristallzucker und dem übermäßigen Konsum von Weizen den Kampf angesagt und werde nun all die Dinge in Angriff nehmen, die bereits seit 3-4 Jahren auf meinem Zettel stehen. Hinzukommt, dass ich große Lust habe mich mit meiner eigenen Ernährung zu befassen. Ich will das Brot, den Aufstrich, den Eintopf und und und -ich will das alles selber machen; wissen, was drin ist, was nicht und stolz darauf sein, was ich selber gemacht habe und endlich aufhören „Müll“ zu essen! Genug des Prologs.

Das heutige Rezept ist eine Abwandlung des Brotes, das auf Seite 40 von „Gesund Kochen ist Liebe“ zu finden ist. Jeder, der sich mit gesunder und ausgewogener Ernährung befasst, sollte zumindest einmal einen Blick in dieses Buch geworfen haben, das so leckere und einfache Rezepte liefert -von basics bis zu huuuuiii-, so schön geschrieben ist und so wundervoll liebevoll illustirert ist. Ich mag es wirklich sehr und das obwohl sie nicht nur vegan, nicht mal nur vegetarisch kocht. Diese Rezepte kann ich versuchen abzuwandeln oder ich ignoriere sie einfach 🙂

Brot.

Es ist ganz wunderbar matschig und voller Nüsse, Samen und Körner und es riecht so guuuut.

Für einen Laib (25cm Kastenform) brauchen wir:

  • 300g Dinkelvollkornmehl
  • 60g Roggenvollkornmehl
  • 100g Haferflocken
  • 1 Päckchen Trockenhefe
  • 80g Möhre, geraspelt
  • 2-3 TL Meersalz
  • 2EL getrocknete Kräuter
  • 150g Körner, Samen, Nüsse (Ich liebe Walnüsse, Leinsamen und Kürbiskerne)
  • 1 EL Olivenöl
file7
wunderschönes Brot
  1. Alle trockenen Zutaten gut vermengen, auch die geraspelte Möhre hinzugeben.
  2. Das Olivenöl und 350ml lauwarmes Wasser an den Teig geben und mit dem Knethaken vermengen bis ein glatter Teig entsteht.
  3. Die Kastenform mit ein wenig Olivenöl einfetten und den Teig hineinlegen. Wenn du magst, kannst du nun auch noch mehr Körner und Samen auf dem Brot verteilen.
  4. Dann das Brot in den noch KALTEN Backofen schieben und ihn auf 180 Grad stellen und das Brot 1h im Ofen lassen. Die Phase des Hochheizens soll die Ruhezeit ersetzen, die ein Hefeteig eigentlich vor dem Backen braucht um Aufzugehen. Ich bin mit dieser Variante und dem Ergebnis durchaus zufrieden.
  5. Aus dem Ofen holen und ein wenig abkühlen lassen, dann NOMNOMNOM!
Brotunterseite
die Brotunterseite, die wunderschöne

Experiment: Kürbis Dinkelvollkorn Brot mit Walnüssen (vegan)

Hahhaa, ich hatte noch ein letztes Stück vom Hokkaido der letzten Woche übrig und ich finde nach dem ganzen Süßkram der letzen Tage und dem Pumpkin Spice Sirup, sowie den dazugehörigen Cookies reicht es nun auch mal mit Zucker. Stattdessen mache ich heute auf Wunsch meines Schwagers aus dem letzten Stück Kürbis Brot. Will fast nochmal lachen: ich hab noch nie Brot gebacken. Kleine Dinkelbrötchen schon, die backen wir alle zwei Tage, aber noch nie mit Hefe!

War vorhin einkaufen und hab einfach frische und trockene Hefe gekauft, weil ich kein Plan habe. Ich belese mich jetzt erst einmal und dann sehen wir weiter…

Okay. Update: der kleine Hefeteigmann schläft. Zzzzz…..

Ich habe verschiedene Rezepte im Internet gefunden, aber keines, das auf meine Situation gepasst hätte, also hab ich mich grob an das Brotrezept, das auf der Dinkelmehlpackung stand, gehalten. Mir ist nämlich nach Dinkel, weil ich das für besser verträglich halte und ich füge Walnüsse hinzu, weil die jeder hier im Haushalt mag.

Let’s go!

Für ein Brot in Kastenform brauchen wir:

  • 1 Stück frische Hefe
  • 2TL Salz
  • 4EL Essig
  • 350g Kürbismus (oder ein Stück Kürbis kochen, pürieren und auskühlen lassen)
  • etwa 200ml lauwarmes Wasser
  • 200g Dinkelvollkornmehl
  • 300g Dinkelmehl
  • 100g Walnüsse

mit dem Knethaken verquirlen
Mehlmenge und Kürbismusmenge mit dem Knethaken gut verquirlen

  1. Hefe in dem lauwarmen Wasser auflösen, DANN Essig dazugeben
  2. gekochte Kürbisstücke pürieren, Kürbismus dazugeben (ACHTUNG, die Hefe mag am Anfang weder mit Fett, noch mit Salz berührt werden UND auch nicht mit Flüßigkeiten über 40 Grad, wenn doch stirbt sie!)
  3. Mehl abwiegen und sieben, Salz und Nüsse dazu
  4. Kürbishefemus mit dem Knethaken in das Mehl einarbeiten
  5. Hefeteig für 20 Minuten abgedeckt mit einem feuchten Tuch an einem warmen Ort ruhen lassen bis er sich sichtbar vergrößert hat
  6. Hefeteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche erneut durchkneten und in die gefettete Kastenform legen
  7. weitere 20 Minuten gehen lassen, Ofen auf 180 Grad vorheizen
  8. optional: weitere Nüsse oder Samen auf den Teig geben
  9. ab in den Ofen für 45 Minuten
  10. nach 10 Minuten im Ofen einen Schnitt mit dem Messer an der Brotoberfläche ziehen
  11. lauwarm mit Ziegenkäse oder einfach gesalzener Butter genießen! NOMNOMNOM!

der gute Hefeteig
der gute Hefeteig auf einer bemehlten Unterlage nach dem ersten Gären

Fazit: Coole Sache! Brot selber backen ist schon eine sehr sehr coole Nummer und wird definitiv in mein Repertoir aufgenommen. Auch die Kürbis Walnuss Variante kann sehr gerne öfter gemacht werden. Die Walnüsse machen das Brot natürlich ein wenig mächtiger, aber eben auch unheimlich lecker. Das Kürbismus sorgt für eine fluffige und matschige Konsistenz, die nah an dem ist, was ich ideal nennen würde. Experiment ist gelungen! Ich muss gestehen, dass ich finde, dass Hefe komisch riecht, aber das Ergebnis ist das, was zählt und das kann sich sehen (und essen) lassen!

das brot

das gute Kürbisbrot <3