das große Halloween Backen!

Right on time! Halloween steht kurz bevor und da ist es schon anstrengend und nervig genug, sich ein Kostüm zu überlegen und zu besorgen oder zu basteln (Wie wäre es mit Sexy Pumpkin?). Da müssen die Süßigkeiten nicht noch anstrengend und nervig sein.

Heute stelle ich drei supereinfache und supersüße Halloween Ideen vor, die ich letzten Herbst für das Café machen/backen durfte, in dem ich damals arbeitete und den Pumpkin Spice Sirup aus dieser Episode bereits vorstellten konnte.

Nummer 1: Alternative zu cake pops – aufgespießte Schaumküsse

Schaumküsse am Stiel

Du brauchst dafür lediglich einige Schaumküsse, Schaschlik Spieße (hab ich gegoogelt, schreibt man wirklich so!), rote Lebensmittelfarbe, Zartbittertröpfchen und Kuvertüre.

Funktioniert sehr gut, wenn du dir ein Gefäß mit Sand oder in diesem Falle Zucker füllst und die Spießchen dort reinstecken kannst. Dann dekorierst du nach Lust und Laune und egal, wie gut oder schlecht du das machst: an Halloween darf alles ein wenig häßlich sein (siehe Foto). Das‘ Absicht.

Nummer 2: Cupcakes mit scary face

scary cupcakes
cupcakes mit creamcheese frosting

Hier nimmst du einfach das Basisrezept vegane Muffins / Cupcakes und bereitest noch ein Frosting zu (jaaa, du kannst auch einfach fertige Muffins kaufen…).

Das Basisrezept für das Creamcheese Frosting, das ich immer verwende, variiert bei jedem ein wenig. Grundsätzlich ist es aber ein 3-Teiler aus Butter, Frischkäse und Puderzucker.

  • 100g Butter (oder vegane Margarine)
  • 100g Puderzucker
  • 300g Frischkäse
  • evtl. Vanille Aroma
  1. Puderzucker sieben (du willst keine Klumpen) und mit der Butter schaumig rühren
  2. Frischkäse dazugeben
  3. je nach gewünschter Farbe: Lebensmittelfarbe oder Kakao dazu geben

Damit bestereichst du die Cupcakes großzügig und dekorierst sie mit Zartbitterplättchen, Smarties, Gummispinnen, halben Oreos (als Münder) und was dir sonst noch alles einfällt.

Nuuuuummer 3: Geisterkekse

Zugegeben: diese Kekse fallen praktisch gesehen nicht unter die Kategorie Ich-will-mir-keinen-Aufwand-machen. Ist nämlich ein bisschen was an Arbeit, aber ich mache jedes Jahr diese Halloweenkekse und ich find sie ganz furchtbar niedlich.

KEKSE
KEKSE!

Ich arbeite hier mit einem einfachen 1-2-3 Rezept. 1 Teil Zucker, 2 Teile Butter (oder vegane Margarine) und 3 Teile Mehl. Plus ein Ei. Ganz ganz einfaches Plätzchenrezept, das so ziemlich jeder, der backt, kennt.

  • 100g Zucker
  • 200g Butter
  • 300g Mehl
  • ein Ei
  • Backkakao und Lebensmittelfarbe
  1. Butter und Zucker schaumig schlagen, dann wird der Rest hinzugefügt, verknetet, unterteilt und jeweils unterschiedlich eingefärbt.
  2. Den Teig in Folie einwickeln und für 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
  3. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen und Backblech vorbereiten.
  4. Um Gesichter zu backen, müssen wir Teigrollen anfertigen und ähnlich wie Sushi schneiden: Du rollst du eine Teigsorte A (die wird das Gesicht) aus und legst in dünnen Streifen zwei Teigrollen einer anderen Farbe B über den Teig A. Das werden die Augen. Zwischen den Teigrollen von B kommt noch ein Streifen der Teigsorte A, damit die Augen auch getrennt bleiben und mit einer Teigfarbe C kannst du einen Mund machen. Das ganze wird eingeklappt und zu einer Rolle geformt. Davon schneidest du etwa 1/2cm dicke Scheibchen ab und verteilst sie auf dem Blech. Ist okay, wenn sie schief und krum und häßlich sind. Ist ja Halloween.
  5. Das Blech kommt für 10-12 Minuten in den Ofen. Darauf achten, dass die Kekse nicht zu bräunlich werden!
  6. …bissl auskühlen lassen (evtl. noch weiter verzieren) und NOMNOMNOM!

 

Die Anfänge – 2017

Meinen eigenen foodblog zu haben ist seit 2013 immer eine Idee gewesen. Damals fing ich an mich erstmalig mit Lebensmitteln auseinanderzusetzen, als ich anfing Packungen umzudrehen und das, was sie uns in der Uni beibrachten, auch im echten Leben anzuwenden: hinterfragen. Dort angekommen, gab es für mich keinen Weg zurück: seither bin ich Vegetarier. Das soll aber nicht der Anfang einer Missionierungs-Gardinenpredigt sein, sondern viel mehr erklären, wie ich meinen Einstieg in die faszinierende Welt des Kochens und Backens fand. Ich wollte ganz genau wissen, was ich da esse, was und wie viel von einer Zutat irgendwo drin ist und so begann es.

Experiment: Vegan Chocolate Swirl Babka

In vielen Köpfen gilt immer noch die Vorstellung, dass Backen ohne Milch, Butter, aber vor allem ohne Eier unmöglich ist. Backen ohne tierische Produkte ist anders, aber sicherlich nicht unmöglich. Die meisten Rezepte lassen sich veganisieren. Ich experimentiere bereits seit 3-4 Jahren immer mal wieder rum. Letztlich muss man ein wenig was vom Backen, bzw. den Prozessen beim Backen verstehen um hinter die Funktion der zu ersetzenden Bestandteile zu kommen. Dient ein Ei in einem Rezept beispielsweise als Binde- oder als Triebmittel? Oder ist es bloß für die Feuchtigkeit? Rumprobieren und keine Angst vor ungenießbaren Ergebnissen haben! Die passieren auch Nicht-Veganern!

Nun aber: was genau ist Babka? Wusste ich vorher auch nicht. In einem Backbuch habe ich das Foto eines Babka gesehen und beschlossen das Rezept aus dem Buch zu veganisieren und zu gucken, was passiert. Hat funktioniert! Peng Peng! Ich steh auf Hefeteig!

Babka ist ein ursprünglich osteuropäischer süßer Hefekuchen, den es in vielen vielen Varianten gibt und meist zu Ostern serviert wird. In seiner jüdischen Variante (siehe Wikipedia Eintrag) ist er in großen US-Städten, wie New York, Chicago und Miami, in denen es größere jüdische Gemeinden gibt zu Popularität gelangt. Dort wird er mit Schokolade und Zimt gefüllt, ähnlich einem Hefezopf gedreht und dann in einer Kastenform gebacken. So auch der, den ich gestern gemacht habe und den Alexis schon fast aufgegessen hat.

Für einen Laib Babka brauchen wir:

TEIG

  • 560g Mehl, gesiebt
  • 1 Päckchen Trockenhefe (7g)
  • 60g Rohrohrucker
  • 1/2TL Salz
  • 125g pflanzliche Margarine, weich

 

  • 150ml Mandelmilch, warm (nicht heiss!)
  • 160g Soja Joghurt (anstatt 4 Eigelb)
  1. Mehl, Salz, Zucker und Hefe zusammenbringen und die anderen obenstehenden Zutaten mit dem Knethaken unterrühren bis alles zu einem weichen, glatten Teig vermengen.
  2. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig noch einmal durcharbeiten und dann in einer sauberen Schüssel und mit einem feuchten Tuch abgedeckt an einem warmen Ort ruhen lassen bis er sich sichtbar vergrößert hat. Das dauert etwa 1-2h.

FÜLLUNG

  • 130g Zartbitterkuvertüre
  • 60g pflanzliche Margarine

 

  • 150g Zartbitterkuvertüre, gehackt
  • optional: 80g Marzipan oder Krokant oder gehackte Nüsse
  • 40g Zucker vermengt mit 2TL Zimt
  • 3TL Ei-Ersatz mit Wasser glattgerührt oder 2EL (16g) Agar-Agar in Wasser aufgelöst und aufgeschlagen (anstelle von 2 Eiweiß, steif geschlagen)
  1. Die Füllung bereitest du am besten vor während der Hefeteig schläft. Die obenstehende 130g Zartbitterkuvertüre und die 60g pflanzliche Margarine in einem Wasserbad schmelzen.
  2. Die 150g Zartbitterkuvertüre hacken (wenn noch nicht geschehen) und das Marzipan zerkrümeln.
  3. Die 40g Zucker mit dem Zimt und dem Eiweiß-Ersatz vermengen.

gehackte Zartbitterschoki
Zartbitterschoki, gehackt
file1
Hefeteig klopfen macht Spaß 😀
Teig auslegen
Teig auslegen und dünn zu einem Rechteck ausbreiten
TEIG und FÜLLUNG zusammenbringen

  1. Den Teig ein wenig niederboxen und dann auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem etwa 45cm x 35cm großen, dünnen Rechteck ausrollen. Eine Kastenform einfetten und bereit stellen.
  2. Erst die geschmolzene Zartbitterschoki, dann die Zimt-Zucker-Eiweißersatz-Menge, das zerbröselte Marzipan und dann die gehackte Zartbitterschoki auf dem ausgerollten Teig verteilen, 1-2cm Platz am Rand lassen (siehe Foto).
  3. Den Teig längs aufrollen, dabei darauf achten, dass du ihn recht fest rollst. Die Enden des Teiges ringförmig zueinander bringen und den Teigring dann 4-5mal verdrehen und in die vorbereitete Kastenform legen. Achte dabei darauf, dass keine lange Öffnung oben ist, sonst sieht dein Babka aus wie meiner… weitere 30 Minuten ruhen lassen. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen.
  4. Den Laib etwa 55 Minuten backen, aber darauf achten, dass er nicht zu dunkel wird (wie meiner XD). Sollte er nach 35 Minuten dieser Tendenz nachgehen, decke ihn mit Alufolie ab und backe ihn weiter bis er 55 Minuten bei 180 Grad drin war. Dann schaltest du auf 165 Grad runter und backst ihn weitere 12 Minuten (zur Not mir Alu Hut).
  5. Aus dem Ofen holen und mindestens 15 Minuten ehe du ihn aus der Form löst ruhen lassen.
  6. Schmeckt am besten warm: NOMNOMNOM!

babka
Sieht aus wie süße Pizza: Babka bevor er aufgerollt wird
vegan babka
ein wenig häßlich, aber superlecker: mein erster Babka!!